Bei Hockney denkt man an Swimming Pools. Oder immer irgendwie leicht irritierende Gemälde in wunderschönen Farben. Die heutige Künstlerinspiratoion holen wir uns jedoch aus seinem fotografischen Werk. Und verbinden das mit Gellidruck, denn ich glaube, wir haben ein paar neue Gelliprint-Fans hier, oder? Für diejenigen, die keine Gelliplatte haben: notfalls kann man durchaus auch eine Plastiktüte oder Glasplatte zum Ausprobieren verwenden.
(Die Künstlerinspirationen gehören im August zu unserem ‘Flatrate-Programm’ und sind nur mit Passwort zugänglich).
Sommertagebuch – illustriert
Fun story: Ich wollte eigentlich dieses ganze Jahr überwiegend auf Reisen sein. Den Frühsommer hätte ich gerne in Granada verbracht und den Herbst an der Amalfiküste. Und dann kam Corona.
Ich habe auch immer schon davon geträumt, einen ganzen Monat irgendwo zu verbringen. So lange an einem Ort zu bleiben, bis man die Leute ein bisschen kennt, die man beim Einkaufen trifft, weiß, wo man den besten Milchkaffee im Ort findet und irgendwann so weit ist, dass man ohne Bedauern wieder heimreist. Geht alles erstmal nicht.
Sabine hat mir mit ihren Reisetagebüchern Lust gemacht, auch eines für diesen Sommer zu machen – aber ich hatte dann doch keine Lust auf ein Buch über Köln. Paris, das wäre etwas ganz anderes.
Und dann dachte ich: Ich reise trotzdem. Allerdings in Illustrationen. Das ist mein Ferienprojekt für August. Ich habe im März für ein 30-Tage-Muster-Projekt eine fiktive Designerin erfunden: Mocca March. Jetzt schicke ich sie nach Paris, und Mocca kann all das tun, was ich gerne tun würde. Und ja, es ist jetzt heiß in Paris, und Corona … aber einer virtuellen Protagonistin kann das ja alles nichts anhaben.
Das wird mein Sommerreisebuch … und ganz nebenher hat es den Effekt, dass ich wieder Illustrationspraxis bekomme. Mocca ist ein bisschen divenhaft und eine kleine fashionista. Ich bin gespannt, wie wir beide miteinander klarkommen werden. Und natürlich hat sie einen eigenen Instagramaccount: @moccamarchdesign Gerade ist sie am Packen, heute geht es los.
Und, wie verbringt Ihr den Sommer? Es gibt ja viele Möglichkeiten, den Sommer zu dokumentieren. Reisetagebücher, Skizzenbücher, Fotobücher … ich weiß, ich will mich an diesen Sommer nicht nur als an den ‘Coronasommer’ erinnern.
Fotografie-Neulingen wird gerne erzählt, dass man nicht im Automatikmodus fotografieren soll. Das ist Quatsch – Automatikmodus ist für mindestens 95% aller Fotos eine ungeheuer nützliche Erfindung. Alles andere muss man ausprobieren, d. h. Testreihen machen, damit man sich mit der Kamera vertraut macht und die verschiedenen Faktoren – Blende, Belichtungszeit und ISO – einschätzen kann.
Meine erste (und einzige) Fotografie-Anleitung gab mit mein Vater, mit einer analogen Kamera. Er sagte: Du musst erst die Belichtungszeit einstellen und die Blende. Ich fragte: Wie weiß ich, worauf ich die Belichtungszeit einstellen soll? Er sagte: Das schätzt man. – Und die Blende, fragte ich? Erfahrung, antwortete er. Das war der Moment, an dem ich die Lust am Fotografieren verloren habe, für viele Jahre. Automatikmodus ist quasi der nette Vaterersatz, der all das für uns einschätzt und erledigt.
Im Video oben erkläre ich, was Blende, Belichtungszeit und ISO bedeuten (eigentlich ganz einfach zu verstehen) und für welche Sonderfälle man Einstellungen jenseits des Automatikmodus bräuchte – und dafür gibt es an vielen Kameras ebenfalls (halbautomatische) Programmeinstellungen.
Natürlich wäre es ideal, wenn wir alle Funktionen unserer Kamera optimal bedienen und nutzen könnten. Aber in der Praxis ist der Automatikmodus quasi mein bester Freund und macht mir das Leben leichter.
Geschützt: Künstlerinspiration: Die Tunisereise (Macke/ Klee)
Gastbeitrag von Christine Wenger: #collageteamwork
Als es Ende März den Lockdown gab, überlegte ich mir, wie ich einen gemeinsamen kreativen Austausch initiieren könnte – „Lasst uns was zusammen machen“ schrieb ich und veröffentlichte die Aufforderung zusammen mit einigen Papieren und Schnipseln auf Instagram. Ich stellte mir vor, dass 9 Teilnehmer mit den gleichen oder ähnlichen Zutaten eine analoge Collage kleben, unter einem gemeinsamen Hashtag posten und so wiederum eine große neunteilige Collage entstehen würde.
Links seht Ihr jeweils, wie die Papiere aussahen und rechts die fertigen Collagen, die daraus entstanden sind.
Die Papiere sollen alle verwendet werden, dürfen zerschnitten oder zerrissen werden, die einzelnen kleinen Schnipsel nur ausgeschnitten. Ergänzungen durch Farbe ist erlaubt, aber es sollen keine eigenen Papiere hinzugefügt werden. Als Format ist das Quadrat vorgegeben, der Hintergrund soll möglichst hell sein. Nur so ist sichergestellt, dass alle neun Ergebnisse zueinander und aneinander passen.
Mich interessiert, wie unterschiedlich die Herangehensweise ist; manche finden gleich ein Thema, erzählen Geschichten oder schneiden die Papiere so zu, dass sie zu ihren Vorstellungen passen – hier ein paar Beispiele:
Oft entdecke ich wunderbare Kompositionen, wie den Kontrast zwischen rund und eckig oder eine Fluchtpunktperspektive.
Nicht nur weil ich Grün so mag – dies ist meine bisherige Lieblingscollage:
Wer Lust hat, einmal dabei zu sein, kann sich nach der Sommerpause im August unter @christine_buntpapierfabrik anmelden – jeden Samstag um 10.00 Uhr gibt‘s dann wieder einen Instagram-Post mit den neuen Papieren.
Unter dem Hashtag #collageteamwork sindalle bisherigen Collagen zu sehen.
Und zum Schluss gibt es zum Ausprobieren eine kleine Sammlung zum Herunterladen. Ich freue mich, wenn Ihr Eure Ergebnisse hier postet!
Weiter geht es mit dem Thema: Gut fotografieren mit jeder Kamera. Denn die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. Der wichtigste Faktor für gutes Fotografieren ist auch das Thema heute: Licht. Wenn ich die Wahl hätte, dann wäre mir ein tolles Motiv mit perfektem Licht, aber kleinerer Kamera immer lieber als eine Profikamera und belangloses Licht. Das Video oben zeigt, wie Licht ein Motiv verändert.
Und das zweite Video heute zeigt, warum man möglichst nie (NIE, NIE, NIE) in Kunstlicht fotografieren sollte – bzw. nicht mit mehreren Lichtquellen. Im Zweifelsfall ist ein dunkleres Bild besser als eins mit Kunstlicht, denn Aufhellen lässt sich ein Foto in jedem Bildbearbeitungsprogramm mit einem Klick. Viele Fotografen fotografieren sogar extra dunkler, denn auf diese Weise sind die Farben nachher ‘knackiger’ und leuchtender.
Also, ran an die Kameras/ Handys. Eine schöne Woche! Katrin @dailyperfectmoment
Künstler-Inspiration: Goethes Farbkreis
Seit Corona sitze ich immer mal wieder in Webinaren oder höre Podcasts (oder die Sommer-Interviews von Michaela und Susanne). Ich bin eigentlich kein ‘Hörer’ und werde dann eher ungeduldig – wenn ich nicht meinen Händen nebenher etwas zu tun gebe. Z. B. Farbkreise ausmalen – frei nach Goethe, dessen Farbkreis-Bild die Idee zu Kreisen und anderen Strukturen lieferte.
Ich nehme alte Buchseiten und zeichne einfach mit einem Bleistift ein paar Linien oder Kreise … im Augenblick habe ich die Einzelseiten vorsichtig von hinten mit etwas Masking Tape zu einem provisorischen Leporello zusammengeheftet. Eigentlich will ich die Blätter irgendwann in meine Collagen einarbeiten.
Wer sich näher mit Goethes Farbenlehre beschäftigen will: Ich habe seinen Farbkreis kurz nachgezeichnet, zum Downloaden und Ausmalen.
Vermutlich ist mein Fernweh schuld (eigentlich wollte ich diesen Sommer in Granada verbringen) – viele Projekte enden bei mir gerade als Mobile, die entspannt frei im Raum schwingen. So auch die Matisse-Inspiration vom Samstag.
Das Projekt dauert keine fünf Minuten: Ich habe die Formen aus Fotokarton zugeschnitten. In A4-Größe, da reicht eine Lage Karton (wenn man den Schwerpunkt des Mobiles nach unten hängen lässt). Löcher stanzen und dann mit Schnüren verbinden. Ich will das bei Mobiles meist möglich transparent; Nylonfaden ist aber zu sperrig – die Knoten werden dick und halten nicht gut, und bei dickerem Faden und Mobile-Teilen mit geringem Gewicht sind die Fäden nachher auch nicht gerade. Deshalb habe ich transparentes Gummi verwendet, wie man es zum Auffädeln von Perlen verwendet.
Wenn Ihr Inspirationen umgesetzt habt, zeigt sie doch unter #sommerakademie!
Fotokurs, Teil 2: Schärfe, oder warum man mit dem Handy nicht zoomen sollte
Unser Minifotokurs geht weiter. Heute geht es um Schärfe, und das ist so ziemlich der einzige Punkt, an dem Handykameras wirklich schwächeln. Theoretisch stellen sie alles automatisch scharf, und das ist für Streetfotografie oder wenn es schnell gehen soll auch eine gute Sache. Allerdings sollte man mit dem Handy auf keinen Fall zoomen. Warum, erklärt das Video, nämlich den Unterschied zwischen optischem und digitalem Zoom.
Und dann gibt es noch DEN Trick, der für scharfe Fotos wichtig ist; und der ist so banal, dass man ihn meist vergisst.
Künstler-Inspiration: Henri Matisse (und Gelliprint-Workshop)
Wie schön, dass Niki de Saint Phalles Nanas anscheinend tatsächlich Einige von Euch zum Mitmachen inspiriert haben … denn genau das ist ja die Idee unserer samstäglichen Künstler-Inspirationen. Und heute geht es weiter mit einem weiteren großen Künstler: Henri Matisse. Im Video oben erfahrt Ihr wieder etwas über seinen Background, und was seine Scherenschnitte so besonders macht. Aus heutiger Perspektive vergisst man manchmal, dass so etwas – oder Nikis Nanas – damals regelrechte Skandale waren.
Für das heutige Projekt – in dem ich Schablonendruck mit der Gelliplatte zeigen möchte – habe ich mir Matisse’s florale Formen ausgesucht, hier aus einem Ausstellungsplakat.
Matisse hatte Papiere verwendet, die mit Farbe angepinselt worden waren. Aber da sich doch Einige von Euch für Gelliprint interessieren, habe ich die heutige Inspiration für einen Workshop im Gellidruck genutzt. Ich habe ja bereits erklärt, wie man auch ohne Gelliplatte Monoprints machen kann – für alle, die noch einsteigen wollen.
Für den heutigen Gelliprint-Workshop habe ich Matisse-inspirierte Formen ausgeschnitten, die ich als Schablonen benutze, aber auch (wie im vorletzten Video zu sehen) als Teile der fertigen Ergebnisse. Im Video oben zeige ich, wie man mit einem Druckvorgang gleich drei verschiedene Papiere bedrucken kann – und dazu am Ende noch eine fast saubere Gelliplatte hat, die kaum gereinigt werden muss. Egal, wie oft ich mit der Gelliplatte drucke, es ist immer wieder einfach genial.
Viel Spaß auch diese Woche, passt auf Euch auf und zeigt gerne auf Instagram, wenn Ihr die Inspirationen in eigene Dinge umsetzt: unter #sommerakademie können wir es dann anschauen und uns daran freuen.